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Susibert und Helmutine oder die Geschichte des Ver(g)essens - Die Susibert Kolumne (I)

Susibert ist das asexuelle Alltagsheld, das wir alle sind. Sein Onkel war Otto Normalverbraucher, aber der ist schon seit ein paar Jahren verstorben, als die Welt noch aus Männern und Frauen/Innen/Aussen und Ohnen bestand. Damals war das mit der Sterilisierung, Konservierung und Homogenisierung noch nicht so üblich. Otto sah alles differenzierter und kritischer, jetzt sieht Susibert garnichts ausser fern. Ansonsten hat Susibert nicht sehr viel. Nicht sehr viel Freude, nicht sehr viele Hobbies und auch nicht sehr viele Gedanken. In seinem Kopf schwimmt nur ein Sack mit Einheitsbrei, der von aussen, per medialer Osmose, genährt wird. Es ist sozusagen innen leer und besteht nur aus einer halbwegs netten Hülle, die noch mit Handy, einem kleinen Auto und einer gemieteten Kleinstwohnung garniert wird. Ich würde Susibert nicht essen – es hat ja gar keinen Nährgehalt.
Wenn Susibert Essen einkaufen geht, nimmt es prinzipiell von allem das Billigste. Jeder Knoblauch stinkt, also her mit dem chinesischen – der wurde auch in Argentinien importiert, bevor die dortige Wirtschaft völlig zusammenbrach. Jede Dose ist zylinderförmig, nix wie rein ins Körberl mit der Günstigsten. Am ökonomischsten ist aber das Folienfutter aus Tiefkühltruhe und Instantregal. Bei den Fertiggerichten ist schon alles perfekt verarbeitet und präpariert: man muss nix waschen, nix schälen, nix mehr schneiden – alles fix und fertig eingeschweisst. Wäre praktisch wenn man die Lebenspartner auch so bekommen könnte, wünscht sich Susibert. Nicht so praktisch ist an den Fertiggerichten, dass sie einerseits schon fragwürdig verpackt sind, und die Schädlichkeit polychlorierter Biphenyle, die vom Plastik ins Lebensmittel migrieren, nach wie vor diskutiert wird. Andererseits reduziert die Verarbeitung (Dehydrierung, Erhitzung, Gefrierung, usw.) das natürliche Aroma der Speisen, was wiederum mit Geschmacksverstärkern, insbesondere Glutamaten (E-620 bis 625) ausgeglichen wird, die Hitzewallungen, Übelkeit, Kopf-, Nackenschmerzen und Gliedertaubheit bewirken können und in Tierversuchen zu schweren Hirn- und Nervenschädigungen geführt haben. Praktisch, bequem und unkompliziert, aber nicht so gesund...
Darüber handelt diese Kolumne: Über Bequemlichkeiten und wie sie die Gesundheit schädigen. Über „processed food“, und wie es unseren Geschmack und Susibert und Helmutine kastriert, die Natürliches von Synthetischem nicht mehr unterscheiden können. Über zu vermeidende E-Nummern. Und vor allem darüber, wie jeder von uns, sofern er/sie sich informiert, mit seinem/ihrem Konsumentschluss der Wirtschaft ein Signal geben kann. Denn wir sind nunmal, was wir essen und wir sollten nicht vergessen, uns nicht zu veressen.
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[Kolumne/Die Liebe Karina/24.11.2005]





    Kolumne/Die Liebe Karina


    24.11.2005 Susibert und Helmutine oder die Geschichte des Ver(g)essens - Die Susibert Kolumne (I)

    24.11.2005 Susibert und Helmutine oder die Geschichte des Ver(g)essens

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